Nach der Aufgabe der kommerziellen Salzproduktion Ende 1867 wurde 1870 auf den Fundamenten eines früheren Sudhauses ein neues errichtet, um weiterhin Mutterlauge herstellen zu können. Mutterlauge ist ein Nebenprodukt der Salzherstellung und war ein bedeutendes Heilmittel für Kissingen. Es diente als Badezusatz. Das Inspektorenhaus wie der Wohntrakt im Osten wurden für Mitarbeiter der Kurverwaltung genutzt. Sudpfanne und Sudhausinnenraum sind die einzigen original erhaltenen Zeugnisse der historischen Siedesalzgewinnung in Süddeutschland. Zu dem Gesamtkomplex zählt auch der Siedsolespeicher jenseits der Straße, in Bad Kissingen als „Salzhaus“ bezeichnet.