Für diesen Bereich, deutsch als „Schutzgut“, englisch als „Property“ bezeichnet, gelten eine Vielzahl an Gesetzen und Verordnungen. Sie ermöglichen es, die besondere städtebauliche und architektonische Qualität des Schutzgutbereichs für die Zukunft zu erhalten. Der Schutzgutbereich ist mit einer „Pufferzone“, englisch als "Buffer Zone" bezeichnet, umgeben. Diese Pufferzone hat die Aufgabe das innenliegende Schutzgut zu schützen. In ihr werden geplante Veränderungen daraufhin geprüft, ob sie die Welterbestätte beeinträchtigen könnten.
Schutzgut (Property)
Die Grenzen der Property wurden so festgelegt, dass sie alle Gebiete und Merkmale umfassen, die den außergewöhnlichen, universellen Wert des Gutes unmittelbar physisch zum Ausdruck bringen. Die Grenzziehung ist bedingt durch die Dichte der Gebäude, die nicht nur über eine hohe architektonische Qualität, sondern auch über die für ein Welterbe unverzichtbaren Eigenschaften der weitgehenden Unversehrtheit und Echtheit verfügen.
Bei dem als Schutzgutzone der Stadt Bad Kissingen vorgeschlagenem Gebiet handelt es sich um die Ausdehnung der historischen Kurstadt. In diesem Gebiet sind alle wesentliche Elemente der Kur und Kurstadt enthalten. Hier finden sich die Heilquellen, das städtebaulich bewusst geplante Kurviertel mit den wesentlichen Bautypen einer bedeutenden Kurstadt: Kurhaus, Wandelhalle bzw. –gang und Badehaus, exemplarische Hotel- und Infrastrukturbauten, Kurgarten,Kurpark und Promenadewege. Hinzu kommen bedeutende und sehr gut erhaltene Kurlandschaftselemente wie das Kaskadental, die Altenberganlage und historische Sportstätten.
Zum Schutz der Property wurde ein Managementplan entwickelt. Der Managementplan für eine Welterbestätte ist ein integriertes Planungs- und Handlungskonzept zur Festlegung der Ziele und Maßnahmen, mit denen der Schutz, die Pflege, die Vermittlung, die Nutzung und Entwicklung von Welterbestätten verwirklicht werden soll. Bad Kissingen verfügt über eine große Bandbreite an Schutzinstrumentarien zum Erhalt dieser Zone (Bebauungsplan Sondergebiet Kurgebiet, Denkmalschutz, Naturschutz, Wasserschutz, Heilquellenschutz, Hochwasserschutz). Mehr zum lokalen Managementplan erfahren Sie hier.
Pufferzone (Buffer Zone)
Die Pufferzone ist ein Gebiet, das das definierte Schutzgut umgibt und einen zusätzlichen Schutz bildet. Die sogenannten "Buffer Zones" sind keine Bestandteile des „Property“, sondern sollen dieses „puffern“. Damit soll vermieden werden, dass unmittelbar an der Grenze der Welterbestätte beispielsweise Hochhäuser oder Windparks errichtet werden. Auch wenn Pufferzonen nicht Teil des Schutzgutes sind, sind sie integraler Bestandteil der Nominierung. Veränderungen innerhalb der Pufferzone müssen anhand von Kriterien, die im lokalen Managementplan definiert werden, auf ihre Auswirkungen auf die Kernzone geprüft werden.
Die Grenzziehung der Pufferzone berücksichtigt den Sichthorizont aus dem Schutzgut heraus. Besonderes Augenmerk liegt auf den historischen Sichtbeziehungen zu den Anhöhen Altenberg, Staffelsberg und Botenlauben; die Breite der Zone orientiert sich an der Geländeformation. Die Pufferzone weist eine Vielzahl an bestehenden Schutzinstrumentarien auf (Kurzonensatzung, Bauleitpläne, Denkmalschutz, Naturschutz, Wasserschutz, Heilquellenschutz, Hochwasserschutzgebiet).
Übersichtskarte
Hier sehen Sie den Verlauf des Schutzguts (rot markiert) und der Pufferzone (grün markiert) in Bad Kissingen. In unserer interaktiven Übersichtskarte können Sie sich neben den Sehenswürdigkeiten ebenfalls den Verlauf der Schutzgut- und Pufferzone anzeigen lassen. Hier gelangen Sie zur Karte.