Erlebnis Welterbe
Willkommen bei unserer Tour durch Bad Kissingen auf den Spuren des Welterbes! Bad Kissingen ist seit 2021 gemeinsam mit zehn weiteren bedeutenden Kurstädten UNESCO-Welterbe.
Die Welterbe-Entdecken-Tour
Willkommen bei unserer Tour durch Bad Kissingen auf den Spuren des Welterbes! Bad Kissingen ist seit 2021 gemeinsam mit zehn weiteren bedeutenden Kurstädten UNESCO-Welterbe.
Mit unserer Welterbe-Entdecken-Tour können Sie das Welterbe selbstständig erkunden – zu jeder Tages- und Nachtzeit! Auf einem abwechslungsreichen Spaziergang von ca. 2 Kilometern entdecken Sie an 15 Stationen, wie unser großes Erbe sichtbar wird.
Sie entscheiden individuell, welche Inhalte Sie interessieren, ob Sie alle Stationen sehen oder eine Auswahl treffen möchten.
Wir machen in unserer Tour Unsichtbares sichtbar!
Darum geht’s
Woran erkennt man eine Kurstadt? Wovon erzählen uns die Gebäude, die Straßenzüge und Details? Wofür stehen sie?
Wie sind sie mit der Geschichte Bad Kissingens verwoben? Und wie sind sie mit der Geschichte Europas und der Welt verbunden?
Kommen Sie mit auf eine Reise und erfahren Sie es! Wagen Sie einen Blick in und hinter die Geschichte:
Lernen Sie die Stadt und die Gebäude kennen, und werfen Sie dabei einen Blick auf Schwerpunkte und Aufgaben des Welterbes.
Die Tour führt Sie durch das Kurviertel, entlang der Kurhausstraße und der Prinzregentenstraße. Sie kann auch bequem als Rundgang gestaltet werden.
Das Kurviertel ist ein Teil des insgesamt 212 Hektar großen Welterbegebiets in Bad Kissingen. Hier – zwischen Bahnhof und Altstadt – kann man auf kleinem Raum etliches über das europäische Kurphänomen und Bad Kissingen erfahren.
Hier verbinden sich seit über 300 Jahren Gesundheit und Geselligkeit, Kur und Kultur.
Tourenverlauf uns was es auf der Tour zu entdecken gibt
Auf der Welterbe-Entdecken-Tour folgen dicht aufeinander 15 Stationen.
Ausgehend vom Kurgarten, geht der Weg zum Kurhausbad, wo die Gäste in Sole und Moor badeten. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Erlöserkirche, Anlass, an die religiöse Toleranz der Kurstadt Kissingen zu erinnern. Mit dem Kurhotel Villa Erika kommt das Beherbergungswesen in den Blick.
Ein kleiner Abstecher zum ehemaligen Sanatorium Apolant zeigt Ihnen, dass die Erhaltung von Gebäuden auch eine Herausforderung sein kann, und warum es dennoch lohnt, sich dafür einzusetzen.
Aus ganz Europa kamen die Menschen ins Weltbad Kissingen. Von der Präsenz jüdischer Gäste und Einwohner zeugt noch heute der Jüdische Friedhof.
Wie kleine Details das große Stadtbild mitgestalten, erfahren Sie am Bahnhofsvorplatz. Man reiste mit der Kutsche und später mit dem Auto an, aber sehr viele Besucher nutzten auch den Zug. Der Bahnhof Bad Kissingen und sein Vorplatz sind ein würdiges Eingangsportal für das Weltbad.
Wer von weither angereist war, wollte natürlich standesgemäß wohnen.
Eine prächtige Arztvilla ist die Villa Hailmann, eine typische Kurvilla die Villa Salfner.
Die Bedeutung von Kurstädten in Kriegszeiten verdeutlicht die Station am ehemaligen Marinekurlazarett.
Wasser ist nicht nur als Landschaftselement unverzichtbar, es dient als Heilmittel für die Gesundheit, ob in der Bäder-, Trink- oder Inhalationskur. Die Station am ehemaligen Krugmagazin widmet sich dem Heilwasser.
Ein wesentliches Element jeder Kur ist auch Bewegung an der frischen Luft. Auf dem Saale-Steg lässt sich entdecken, wie Promenadewege, Parks und Gärten die Kurstadt prägen.
Die Tour bringt Sie zurück zur Wandelhalle und endet an der zentralen Achse, der Kurhausstraße mit ihrem Hotel Kaiserhof-Victoria. Ein Weltbad-Hotspot!
Die bedeutenden Kurstädte Europas – elf Städte, ein gemeinsames Erbe
Seit 2021 sind die Great Spa Towns of Europe UNESCO Welterbe.
Elf wunderbare bedeutende Kurstädte von Weltrang verkörpern gemeinsam das europäische Kurphänomen.
Bad Kissingen ist Teil davon!
Darum sind wir Welterbe
Eines haben alle elf bedeutenden Kurstädte gemeinsam:
Die Heilquellen: Jede Kurstadt entwickelte sich rund um Mineralquellen - warme und kalte.
Und immer wurde die ganze Stadtplanung darauf ausgelegt, der Kur zu dienen.
Das heißt: einen bestmöglichen Rahmen zu bilden, damit die Heilwasser ihre Wirkung optimal entfalten können.
Jede der elf bedeutenden Kurstädte hat ihre Besonderheit.
Doch kann man bestimmte Muster erkennen, die immer wieder in den Städten auftauchen:
Kalte oder heiße Mineralquellen fasste man in Becken, teilweise seit der Römerzeit.
Man baute repräsentative Gesellschaftshäuser, Kolonnaden, Wandelhallen und Brunnenhallen, öffentliche Badehäuser und Promenaden.
Die Stadt wurde mit Parks und Gärten durchgrünt und die umgebende Landschaft durchziehen Spazierwege mit Ruheplätzen. Aussichtspunkte bieten spektakuläre Blicke auf die Stadt.
Man rollte dem vornehmen Publikum den roten Teppich aus mit Prachtvillen, First-class-Hotels, Restaurants, Theatern, Spielcasinos, sowie Ball- und Konzertsälen.
Infrastruktur für den Kurbetrieb wurde für ein vielfaches der eigenen Bevölkerungszahl geplant und nahezu alle Religionen fanden hier einen Ort der Andacht.
Die bedeutenden Kurstädte sind Stätten der Gesundheit und der Geselligkeit. Sie haben die Balneologie, also die Bäderheilkunde, befördert, begründeten den Tourismus, wie wir ihn heute kennen und waren Vorreiter einer internationalen Unterhaltungskultur.
Bedeutende Architekten entwarfen die Bauten und Landschaftsparks, Wissenschaftler, bildende Künstler, Musiker und Schriftsteller ließen sich von der malerischen Umgebung inspirieren und arbeiteten hier an ihren Werken, so Goethe an seiner „Marienbader Elegie“ im gleichnamigen Kurbad oder Dostojewski am Roman „Die Brüder Karamasow“ in Bad Ems oder Beethoven an seiner berühmten 9. Symphonie in Baden bei Wien oder Gioacchino Rossini in Bad Kissingen.
Mitunter tragen sogar bedeutsame politische Zeugnisse den Titel von Kurbädern. Die Emser Depesche,
ein Telegramm an Otto von Bismarck, war Auftakt zum deutsch-französischen Krieg 1870/71.
Und im sogenannten Kissinger Diktat von 1877 formulierte Bismarck Grundsätze seiner Außenpolitik und seiner Vorstellungen zur europäischen Friedenssicherung.
Die Great Spa Towns of Europe haben die europäische Geschichte maßgeblich mitgeprägt. Sie waren Orte, an denen Körper und Geist Erholung und Genesung erfuhren und Orte, an denen die Welt zusammenkam.
Bis heute ist die Kurtradition in den elf Great Spa Towns of Europe lebendig und im wahrsten Sinne ein Erbe der gesamten Menschheit.
Bad Kissingen, Teil des UNESCO-Welterbes
Bad Kissingen ist eine von insgesamt elf europäischen bedeutenden Kurstädten, die 2021 gemeinsam als Welterbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden – mit Sicherheit eine der komplexesten Welterbestätten auf der Liste. Denn es handelt sich immerhin um elf Städte, die in sieben verschiedenen Ländern liegen und sich gemeinsam für den Schutz, die Erhaltung und Vermittlung ihres Erbes einsetzen.
Weil die Welterbestätte elf Städte umfasst und sich über sieben Staaten erstreckt, wird sie als „serielle, transnationale Welterbestätte“ bezeichnet.
Das alles ist Welterbe
In Bad Kissingen gehören 212 Hektar zum Welterbegebiet. Das entspricht in etwa 300 Fußballfeldern. Die sogenannte property, das Welterbegebiet, zieht sich entlang der Fränkischen Saale von Nord nach Süd, vom Kaskadental bis zum Golfplatz.
Stadtstruktur
Für das Welterbe ist die Stadtstruktur genauso bedeutend wie einzelne Gebäude, Infrastrukturen oder Gärten, Parks und die umliegende Landschaft, die ebenfalls der Kur dient.
Bad Kissingen weist alle wichtigen Merkmale einer bedeutenden Kurstadt auf, einer Great Spa Town.
Internationalität und Religiöse Einrichtungen für die Kurgäste
Friedhöfe und Gotteshäuser verschiedener Religionen zeugen von der Toleranz und Vielfalt eines Weltbads.
Architektur der Kurstadt
Die ehemaligen Badehäuser Luitpoldbad und Kurhausbad verweisen auf die Badekur. Stadt und umliegende Natur sind eng verbunden.
Parks, Gärten und umgebende Kurlandschaft
Luitpoldpark, Rosengarten, Kurgarten und die umliegende Landschaft, z. B. das Kaskadental und der Altenberg, dienen der Erholung und Therapie.
Heilquellen und Lebendige Kurtradtition
Es gibt in der ganzen Stadt eine Fülle von herausragenden Strukturen zu entdecken, angefangen beim weltweit ersten Kurgarten von 1738. Am besten holen Sie sich hierfür ein Gläschen Heilwasser und lassen das Treiben auf sich wirken, oder Sie lauschen einem Konzert der Staatsbad Bad Kissingen Philharmonie, dem ansässigen Kurorchester.
Architektur: Von der Wandelhalle zum Bahnhof
Die Wandel- und Brunnenhalle, eines der frühesten Stahlbetongebäude, bildet einen sakral anmutenden Raum für den regelmäßigen Heilquellenausschank und die Konzerte des Kurorchesters.
Der Bahnhof, der Tor zum Weltbad und umgekehrt Tor zur Welt ist, thront am südlichen Ende des Kurviertels über dem anmutigen Saaletal.
Sportstätten
Der historische Golfplatz, die Tennisplätze im Luitpoldpark und das Turniergebäude in der Saale-Aue mit angeschlossenem Flugplatz bieten die Möglichkeit, das lebendige Erbe zu erleben. Die bedeutenden Kurstädte waren Vorreiter für die Einführung dieser damals aktuellen Sportarten.
Infrastruktur: Ehemaliger Schlachthof
Überraschend ist auch der ehemalige Schlachthof, den Sie von den Anhöhen der Stadt aus gut sehen können, z. B. vom Altenberg. Er ist ein ehemaliges Ausflugsziel, eine Architektur, die einzigartig und untrennbar mit der Kur verbunden ist: der Giebel so hoch, dass der Schornstein das malerische Stadtbild nicht stören kann, das Gebäude so groß, dass hiermit die hohe Zahl an Kurgästen mit Fleisch versorgt werden konnte, repräsentatives Dekor im Innern und eine umlaufende Galerie, die den Kurgästen diente.
Drei große Blütezeiten in der Weltbadzeit
Das ursprünglich mittelalterliche Bad Kissingen wurde maßgeblich von drei Architekten und Landschaftsarchitekten geprägt und ausgebaut, allesamt Stararchitekten ihrer Zeit: im frühen 18. Jahrhundert Balthasar Neumann, im frühen 19. Jahrhundert der königliche Hofarchitekt Friedrich von Gärtner und im frühen 20. Jahrhundert Max Littmann.
Drei besondere Beiträge Bad Kissingens zum Welterbe
Jede der elf Städte trägt etwas Individuelles zur Welterbestätte bei. Bad Kissingens besonderer Beitrag setzt sich aus drei Säulen zusammen:
1. Das Kurgartenensemble
Es ist das Herz der Kurstadt und in Funktion und Struktur bis heute erhalten. Zwei Stararchitekten der damaligen Zeit prägten es: Friedrich von Gärtner im frühen 19. und Max Littmann im frühen 20. Jahrhundert.
Der Kurgarten mit seinen angrenzenden Gebäuden, der Wandelhalle, der Brunnenhalle, der geschlossenen Arkade, dem Arakdenbau und dem Regentenbau, ist der Dreh- und Angelpunkt für die Trinkkur und für das vergnügliche und gesellige Beisammensein. Hier befindet sich auch die Tourist-Information.
2. Die politische und internationale Bedeutung durch Bismarck
Die bedeutenden Kurstädte wurden in der Kursaison zur politischen Bühne und waren Treffpunkt für eine breite internationale Elite aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Politik. Ein spezifischer Beitrag Bad Kissingens liegt in der politischen und internationalen Bedeutung durch die vielen Besuche des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Sein Kurquartier ist mit Originalausstattung im Museum Obere Saline erhalten. Hier entstanden das Kissinger Diktat und die Grundlagen der weltweit richtungweisenden deutschen Sozialversicherung.
3. Das Areal Untere Saline
Nördlich der Altstadt befinden sich auf dem Gelände der Unteren Saline eine Solequelle, ein ehemaliges Gradierwerk, Pumpwerke und ein
Gebäudekomplex mit einem Sudhaus zur Aufbereitung der Sole, sowie Werkstätten und Wohngebäude. Mit diesem Areal steht Bad Kissingen stellvertretend für die Einbeziehung der Sole in den Kurbetrieb.
Bad Kissingen war schon immer eine bedeutende Kurstadt Europas, in der sich ein internationales Publikum der Gesundheit und dem Vergnügen widmete.
Eine Stadt für die ganze Welt. Ein Welt-Erbe.
