"Bayern erleben" sind hochwertige bayerische Dokumentationen. Von der Geschichte über Brauchtum bis hin zur Gegenwart soll der Zuschauer Bayern in seiner ganzen Vielfalt auf moderne Weise erleben.
Die Folge "Weltkulturerbe Bad Kissingen - Ein Juwel europäischer Bädertradition" ist hier in der BR Mediathek verfügbar.
Länge der Dokumentation: 45 Minuten
Buch und Regie: Birgit Eckelt
Redaktion: Sabine Reeh
Bad Kissingen mit seiner prunkvollen Geschichte als Sommerfrische von Kaisern, Königinnen und Zaren hat sich bis heute etwas vom Flair eines mondänen Kurorts erhalten. Das Kur- und Brunnengebäude von Max Littmann von 1911 umfasst die größte und schönste Wandelhalle Europas. Der Aufbau des prächtigen, fast sakral wirkenden Innenraums erinnert bewusst an eine Basilika und greift eine der zentralen gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts auf: Den wachsenden Gesundheits- und Körperkult, der zum Ende des Jahrhunderts im Wellness-Trend kulminieren sollte.
Die UNESCO-Kommission hat dem Traditionsort nun das Prädikat „Weltkulturerbe“ verliehen. Zusammen mit elf anderen bedeutenden europäischen Bädern hatte sich Bad Kissingen als „Great Spas of Europe“ beworben und kann sich nun mit der begehrten Auszeichnung schmücken.
Auch heute noch ist Bad Kissingen mit seinen wunderschönen Park- und Kuranlagen, durch die die malerische Saale fließt, gefragt als Ort der Erholung und Entspannung. So wie sich jedoch die Erholungsbedürfnisse und -möglichkeiten der Menschen geändert haben, so musste sich das kleine Kurbad mitentwickeln. Kurgäste und Touristen bleiben heute nicht mehr wochenlang, Krankenkassen zahlen nicht mehr so großzügig für Behandlungen und Aufenthalt wie früher. Dafür besinnt man sich in Zeiten der Pandemie jetzt wieder auf heimische Qualitäten und entdeckt Orte wie Bad Kissingen neu. Und jetzt, da es offiziell zum Weltkulturerbe zählt, ist das Interesse natürlich erst recht sehr groß.
Brunnenfrauen und Kurgäste, Geschäftsleute und alteingesessene Einwohner, Besucher und Tagesgäste erzählen, was den Zauber des Ortes ausmacht und welche Herausforderungen das Welterbe nun meistern muss.