Die Wandelhalle in Bad Kissingen

Die Wandelhalle mit Brunnenhalle ist ein Bau des Münchner Architekten Max Littmann. Erbaut 1910–1912 beeindruckt sie durch ihre Größe und durch ihre Jugendstilausstattung mit den Majolikafliesen und den Keramikbrunnen von Villeroy und Boch. Wer zur Brunnenzeit mit den Klängen der Staatsbad Philharmonie Kissingen im Ohr mit einem Glas Heilwasser in der Hand durch die Halle wandelt, knüpft damit nahtlos an die jahrhundertealte Kurtradition an.

Die Wandelhalle in Bad Kissingen ist, abgeleitet von antiken Bautraditionen, als kreuzförmige Basilika konzipiert. In den Kreuzarmen ist auf der einen Seite die Brunnenhalle, auf der anderen eine Vorhalle mit Durchgang installiert. Die Wandelhalle in Bad Kissingen ist ein sehr frühes Beispiel für den Einsatz von Stahlbeton und bezeugt, wie auch das ehemalige Kurhausbad, den Einsatz modernster Bautechnik in den bedeutenden Kurstädten. Die Fassade verbirgt, bis dahin völlig unüblich, nicht den Baustoff Beton, sondern weist ihn, obschon scharriert wie eine Natursteinfassade, vor. Die Wandelhalle in Kissingen ist ferner nicht offen, wie bis dahin meist üblich, sondern mit Fenstern geschlossen und mit einer Heizung versehen. Denn die damalige Kurverwaltung wünschte die Voraussetzung für eine Ganzjahreskur zu schaffen. Die bis dahin traditionelle Kursaison dauerte nur von Mai bis Oktober.

Wandelhalle,